Menuekopf

Dienstag, 25. Oktober 2022

TrainingLab Pro (Kurzanleitung)

Die TrainingLab Pro Software existiert mittlerweile seit über 14 Jahren und wird immer noch aktiv weiterentwickelt. Wenn man den Vorgänger HRMProfil dazurechnet, was durchaus legitim ist, da die TrainingLab Pro quasi der inoffizielle HRMProfil Nachfolger ist, dann könnte man sogar das Jahr 1998 als Initialdatum aufführen.

In Kürze wird Version 8.0 veröffentlicht (eine öffentliche Betaversion kann auf meiner privaten Webseite bereits bezogen werden: https://www.hrmprofil.de/apps/traininglab/beta.html)


Mitunter wird der TrainingLab nachgesagt, zu kompliziert bzw. in der Bedienung zu fragmentiert zu sein. Ich möchte dies zum Anlaß nehmen, die ersten Schritte etwas zu skizzieren, sodass Euch der Einstieg womöglich etwas leichter fallen wird. Mir ist durchaus bewußt, dass nicht jeder mit der TrainingLab Pro Software warm wird. Andere Programme verfolgen mitunter gänzlich andere Bedienkonzepte, die dem ein oder anderen Nutzer womöglich mehr entgegenkommen als mein Ansatz (was ja auch vollkommen in Ordnung geht).


Dies ist eine bewußt kurz gehaltene Kurzanleitung. Das offizielle Benutzerhandbuch - allerdings leider nicht mehr auf dem aktuellsten Stand - gibt es hier: https://www.hrmprofil.de/traininglab/TrainingLabPro_6x.pdf


[Achtung Werbung]: zwecks leichteren Zugriffs sind einige Produkte direkt mit den dazugehörenden Amazon-Angebotsseiten verlinkt. Wenn man die hier aufgeführten bei Amazon gelisteten Produkte über diesen Blog bestellt, erhalte ich im Rahmen des Amazon-Affiliate-Programms eine kleine Provision! Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Mit den Herstellern der hier erwähnten Produkten stehe ich nicht in Verbindung und mir. 


Erste Schritte:

Grundeinrichtung:

Beim erstmaligen Programmstart ist es ratsam, diverse Grundeinstellungen vorzunehmen. Hier unterscheidet sich die TrainingLab Pro m.E. nicht groß von anderer Software. Einige manuelle Einstellungen sind einfach unabdingbar, da die Software eine Analysesoftware ist und im Hintergrund einige Berechnungen ablaufen, die auf bestimmte Parameter aufsetzen. Da Euch dabei der Einrichtungsassistent etwas unter die Arme greift, möchte ich das ein dieser Stelle gar nicht weiter vertiefen. Die Grundeinstellungen sind bewußt auf das Wesentliche beschränkt, sodass ihr Euch nicht durch tiefe verschachtelte Einstellungsebenen durchkämpfen müsst.


Seht es sportlich, wenn ihr eine neue Wohnung bezieht, dann müsst ihr diese auch erst einmal einrichten und mitunter müsst ihr Euch in der Tat etwas umgewöhnen, weil nicht mehr alles am gewohnten Platz stehen wird :) 

Allgemeine Nutzung:

Jetzt wird es interessant. Fangen wir mit dem Datenimport an, denn ohne Daten gibt es natürlich keine Auswertungen :-)

Datenimporte:

Die TrainingLab Pro Software ist primär auf den Import von Aktivitätsdaten ausgelegt. Das können protokollierte Trainingsdaten eines Trainingscomputers (Bike-Computer, Sportuhr, etc.) sein, es ist aber auch möglich, protokollierte GPS-Daten eines GPS-Datenloggers zu importieren, die lediglich GPS-Trackdaten enthalten. Die Software kann mit beiden Arten umgehen und da die TrainingLab Pro im Grunde genommen eine Datenbankanwendung ist, die unter anderem GPS basierte Daten verwaltet, ist es nicht zwingend, dass physische Datenreihen wie z.B. die Herzfrequenz importiert werden.


Um es kurz zu machen, es stehen viele Importvarianten zur Verfügung. Neben einem dedizierten Geräteimport können auch diverse (GPS) Dateiformate importiert werden. Die TrainingLab Pro baut dbzgl. auf einem Plugin-Konzept auf, sodass weitere Importformate (*.gpx, *.tcx, etc.), die die TrainingLab Pro von Haus aus nicht unterstützt, mittels externer Plugins implementiert werden können.


Dateibasierter GPX-Import:

Am besten kann man das wohl anhand eines kurzen Videos demonstrieren.

Hier dürfte sich die TrainingLab nicht groß von anderer Software unterscheiden. Am einfachsten kann man den Import über den speziellen Geräteimportdialog anstoßen, der mit dem Shortcut CTRL+I aufgerufen werden kann. 
Da sich der direkte Geräteimport nicht grundlegend unterscheidet - es muß ja nur ein anderer Button gedrückt werden - sollte dieses Video als kurze Einführung genügen.

Funktionsblöcke:

An dieser Stelle sei auf ein spezielles Shortcut-Menü hingewiesen, das mit dem Shortcut CTRL-A geöffnet werden kann. Zusammen mit einem weiteren wichtigen Shortcut (CTRL-B) kann man den grundlegenden Funktionsumfang der TrainingLab damit schon mal sehr gut überblicken.

Selbst User, die ihre PC-Software lieber mit der Maus bedienen, sollten einmal einen Blick darauf werfen, da man dem Shotcut-Menü wichtige Funktionsblöcke entnehmen kann, die in der TrainingLab Pro eine sehr wichtige Rolle spielen. Und CTRL-A/CTRL-B kann man sich ja einfach merken.

Mit der SHIFT/ALT + P Tastenkombination kann übrigens die Befehlspalette geöffnet werden. Diese Auflistung der wichtigsten Befehle hat sich vor allem bei der Kommunikation mit Betatestern bewährt.

Weiter oben habe ich auf die vermeintlich zu sehr fragmentierte Bedienung hingewiesen. Darüber kann man trefflich diskutieren. Ich verfolge bei der TrainingLab Pro den Ansatz, dass zuviel Informationsfülle auf dem Bildschirm den User eher überfordert, weshalb ich das in der TrainingLab Pro auf diverse Funktionsblöcke runtergebrochen habe.

Die Hauptfunktionsblöcke können übrigens sehr einfach mittels Shortcuts angesprungen werden. So kann schnell innerhalb der Grundansichten navigiert werden. Ihr könnt Euch den Umgang mit der TrainingLab wesentlich erleichtern, wenn ihr diese Shortcuts kennt und nutzt:

CTRL + 0: Favoritenansicht
CTRL + 1..3: Kalenderansichten
CTRL + 4: Zusammenfassung
CTRL + 5: Reporte
CTRL + 6: Jahresvergleich
CTRL + 7: Exercise Ansichten (Hauptcharts der Aktivitäten)
CTRL + 8: 3D-Chart

Man kann streiten, ob das bei den modernen hochauflösenden Monitoren noch nötig ist. Ich habe mich aber wie gesagt sehr früh für die auf Funktionsblöcke ausgerichtete Bedienung entschieden und muss daher mit dem Vorwurf der zu fragmentierten Bedienung leben, da eine Änderung dieses Konzepts auf eine komplette Neuprogrammierung hinauslaufen würde. Das macht keinen Sinn, zumal es andere Programme gibt, die wie weiter oben bereits erwähnt, einen anderen Ansatz verfolgen. Ganz ohne solche Funktionsblöcke kommt aber natürlich keine Software aus.

Wenn ihr von der altgewohnten Bedienung partout nicht ablassen wollt, dann könnt ihr in den Grundeinstellungen unter der Registerkarte Layout den GUI-Style auf 'Old-style-Interface' umstellen. Die TrainingLab Pro verwendet dann eine einfache Toolbar basierte Oberfäche inkl. textbasierter Hauptmenüzeile. Das erwähnte Funktionsblockkonzept wird damit natürlich nicht ausgehebelt, aber einigen (wenigen) Usern scheint das etwas mehr entgegen zu kommen. Übrigens, die Hauptmenüzeile - und damit einhergehend den globalen Zugriff auf (fast) alle Funktionen - könnt ihr auch in den anderen GUI-Stilen aktivieren (falls es daran scheitern sollte)!


Navigation:

Um nicht den Überblick über die Daten zu verlieren, ist es wichtig, diese strukutriert aufzuschlüsseln. Anfangs kann man die importierten Daten zwar sehr gut in einer Treeview-Komponente unterbringen, bei sehr vielen Daten stößt die Aufschlüsselung mittels einer einfachen Baumanzeige erfahrungsgemäß irgendwann aber an ihre Grenzen. 
Die TrainingLab bietet daher viele Möglichkeiten, die Daten strukturiert aufzuschlüsseln. Zeitlich strukturiert über die Kalenderansichten (jahres-, monats- und tageweise), aber auch im Gesamten mittels einer tabellenbasierten Auflistung in der Zusammenfassungsansicht. Da man die Sportarten mittels des optionalen Sportartenfilters* zusätzlich eingrenzen kann, sollte man eigentlich immer den Überblick bewahren können.



*Sportartenfilter: der Sportartenfilter spielt beim Auflisten der Daten natürlich eine zentrale Rolle. Er kann übrigens auch direkt unten über die Haupstatusbar gewechselt werden und auch mittels eines Shortcuts (CTRL+SHIFT+A)


Darüber hinaus gibt es noch einen grafischen Activity-Browser und die sogenannte Orteübersicht (Places-Dialog). 

Letzteres bietet sich vor allem an, wenn man die Aktivitäten örtlich eingrenzen will, um z.B. schnell die Ausflüge der letzten Urlaube zu finden. Oftmals kann man Urlaube zwar zeitlich eingrenzen, aber irgendwann vergisst man das genaue Datum dann doch und dann kann eine visuelle Suche der besuchten Örtlichkeiten ein sehr tolles Werkzeug sein.

Gerade dann, wenn man die Umkreissuche im Places-Dialog nutzt, die noch einmal eine Eingrenzung  - eine Art Umkreissuche - erlaubt. Mit diesem Werkzeug war es mir bisher immer möglich, eine bestimmte Tour relativ schnell einzugrenzen und so zu finden!

Suchfunktionen:

Nur der Vollständigkeit halber sei auch noch die textbasierte und die erweiterte Suche erwähnt. Die Textsuche kann oben rechts in der Haupt-Toolbar über das Eingabefeld angestossen werden kann (alternativ: CTRL-F), die erweitete Suche ist am einfachsten über den Shortcut CTRL+SHIFT+F zu erreichen.


Auswertung:

Nach dem die ersten Daten importiert wurden, will man diese natürlich auswerten.




Exercise-Ansichten:

Wahrscheinlich die zentrale Funktion der TrainingLab Pro Software.
Es gibt dafür derzeit fünf spezifische Ansichten, durch die sehr leicht mittels einer TabBar navigiert werden kann. Jede Ansicht hat ihre Daseinsberichtung und basiert auf der weiter oben erwähnten Philosophie der spezifischen Funktionsblöcke. 

Die ersten beiden Ansichten (gesplittet und Höhenprofil) bieten sich vor allem bei Trainingsdaten an, denen keine GPS-Daten zugrunde liegen. Hier macht eine Kartenansicht einfach keinen Sinn und nimmt nur Platz weg. 
Die GPS-Kartenansicht zielt primär auf die Tourenauswertung ab, während die Sportartenanalyse und die Zusammenfassung auf die Sportauswertung abzielen.


3D Höhenprofilansicht:

Das ist sicherlich die Hauptneuerung der Vers. 8.0. Für einige User nur ein Gimmick, für andere ein echtes Highlight. 
Ich spiele jetzt schon einige Zeit mit diesem Gimmick und muss sagen, dass diese 3D Profile die Tourenauswertung merklich aufwerten. Alles wird dadurch etwas plastischer und da wir Menschen uns vor allem Formen und Kurven einprägen, kommen dank des Hot Tracking Markers einige Aha-Effekte auf. 

Bei einer meiner Standardlaufrunden kann ich die zwei kurzen Anstiege - keine Berge, sondern nur kleine Erhebungen - jetzt viel besser nachvollziehen. Probiert's aus!

Eine Kurzanleitung, die sich mit dem neuen 3D Höhenprofil befasst, gibt es hier: https://wrpsoft.blogspot.com/2022/10/traininglab-pro-kurzanleitung-des-neuen.html

Anstiegsanalyse:

Speziell für Radfahrer, die gerne in den Bergen (Alpen, etc.) unterwegs sind, wurde die Anstiegsanalyse implementiert. Dabei verfolgt die TrainingLab Pro einen anderen Ansatz als Strava und Konsorten. 
Es geht hierbei nicht um den Wettkampf, sondern dieser Dialog soll Euch nur helfen, die Anstiege einer Tour schnell zusammem zu tragen. 
Zwar werden die Eckdaten berechnet und auch entsprechend angezeigt, aber dieser Dialog hat nichts mit den Strava-Segmenten gemein. Auch nutze ich einen anderen Algorithmus, um die Anstiege automatisch ausfindig zu machen. 

Den verwendeten Algorithmus hat übrigens mein Kollege Georg Ladig beigesteuert (ich habe ihn ein klein wenig verfeinert bzw. an die Erfordernisse der TLab angepasst).

Sprunganalyse:

Garmin hat zwar ein paar neue lustige Metriken speziell für MTBiker erschaffen, aber die Auswertung dieser Sprung Metriken ist bisher durch die Bank doch sehr rudimentär gestaltet.
Hier nun mein Versuch, dieser Auswertung etwas mehr Leben einzuhauchen :-) 

Diese speziellen Jump Metriken können natürlich nur ausgewertet werden, sofern die Import-Fitfiles entsprechende Datenfelder aufweisen. Ein aktuelles Garmin Gerät, das diese Metriken unterstützt, ist daher unabdingbar für diesen neuen Funktionsblock.

Die Jump-Metrics können entweder analog zu den Zwischenzeiten durch Drüberfahren der Maus über die entsprechenden Jump Marker als dynamisch aufpoppendes Hint eingesehen werden. Oder auch zusammenhängend am Stück als neuer Report Sprunganalyse.

Geotagging:

Um falschen Erwartungshaltungen gleich vorzugreifen. Die TrainingLab ist keine Geotagging Software im engeren Sinne, erlaubt aber eine rudimentäre automatische - als auch manuelle - Zuordnung von Fotos.

Da ich mich diesem Thema in einem HowTo-Beitrag bereits angenommen habe, verlinke ich hier auf diesen HowTo-Beitrag: https://www.hrmprofil.de/apps/traininglab/howto/geotagging/HowTo_GeoTag.html

Attachments (Videos):

Gerade bei Wandertouren - aber natürlich auch bei Radtouren - fertigt man heutzutage gerne Videos an. Diese können über die Attachment-Funktion im Tagebuch-Dialog (Attachment Icon unten in der Toolbar) mit einzelnen Touren in der TLab Datenbank verknüpft werden.

Hinweis: Videos - als auch Fotos - werden in der TLab Datenbank nur lose verknüpft. Das bedeutet, es werden lediglich die Speicherorte der Medien (Foto und Videodateien) in der Datenbank gespeichert, nicht aber die binären Dateien selbst. Auf diese Weise bleiben die Medien von der TrainingLab immer abgschottet und die TrainingLab Pro Datenbank bleibt kompakt. Mit anderen Worten, die TrainingLab Pro kann die Dateien anzeigen, aber nicht modifizieren. 

Ausnahme: im Bildbetrachter kann das sogenannte Orientation Tag modifiziert werden. Das geschieht aber nur, wenn ihr das explizit wollt, also den entsprechenden Button anklickt (auch wird dann eine Hinweismeldung, die Euch explizit darauf hinweist, eingeblendet).

Equipment Manager:

Auf vielfachen Wunsch wurde eine rudimentäre Equipmentverwaltung implementiert.

Hinweis: Dieses Tool befindet sich noch in der Alphaphase und es wird sicherlich noch etwas Feintung nötig sein. Da ich diese Equipmentverwaltung selbst nicht nutze und solche Tools bisher auch noch nie genutzt habe, werde ich auf etwas Feedback von Dritten angewiesen sein.

Nichtsdestotrotz habe ich mich entschieden, dieses sich noch im Alphastadium befindende Tool im aktuellen Programm schon einmal freizuschalten -> auch um ggfs. Feedback einzufordern!

Bildanpasser:

Die TrainingLab bietet - neben Exporten der eigentlichen Sportdaten -einige spezielle Exportvarianten an. 

Wie z.B. spezielle Bilder-Exporte. Das kann Sinn machen, wenn man in den sozialen Medien auf eine schöne Tour hinweisen will.

Sicherlich eine Spielerei, aber manchmal spielt man halt gerne :)



... to be continued


Danke fürs Lesen... wie immer etwas schöne Musik zum Abschluss meiner Blogbeiträge.


Keine Kommentare: