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Montag, 11. November 2019

Kurzvorstellung Xiaomi Mijia Air Compressor (Akkubetriebener Kompressor)

Zugegeben, in Zeiten wöchentlicher FFF Demos kommen elektrisch betriebene Gadgets, die bereits seit Urzeiten als herkömmliche Werkzeuge genutzt werden und in bewährter mechanischer Form vorliegen, mitunter ganz schön uncool rüber.

Trotzdem möchte ich dieses Gadget, das ich seit ca. Ende Juni 2019 ab und an nutze, kurz vorstellen. Ja, ich bezeichne diesen Kompressor bewusst als Gadget, da mir als Besitzer mehrerer SKS Rennkompressoren durchaus bekannt ist, dass man Rennradreifen auch sehr gut rein mechanisch mit Luft befüllen kann!

Die Geschichte dahinter ist eine ganz Einfache: die beste Freundin meiner Frau war mit ihrer Familie aus Asien zu Besuch bei uns und da ihrem Mann bekannt war, dass ich gerne und auch relativ viel Rad fahre und meine Frau eine Zeit lang Probleme mit ihren (neuen) Autoreifen hatte, die förmlich jeden Nagel von der Straße aufsaugten und das dann hinterher mit einem schleichenden Platten quittierten, gab es anstatt einer Flasche Wein, Süßigkeiten und solchen Sachen, eben diesen Xiaomi Mijia Air Kompressor als Mitbringsel.

Wir hatten uns übrigens sehr darüber gefreut (so sehr, dass ich das gleich im Tour-Forum kundtun musste, wie man das in unserer mitteilungsfreudigen Welt heutzutage ja so macht und was dort im Forum dann auch sehr 'positiv' (sprich hitzig) aufgenommen wurde 😊).

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Mit den Herstellern der hier vorgestellten Produkten stehe ich nicht in Verbindung und die Produkte wurden von mir auch selbst erworben bzw. wie hier in diesem speziellen Fall von Freunden geschenkt (falls das etwas zur Sache tut).


Viel zu schreiben gibt es an dieser Stelle eigentlich gar nicht. Das Dingens funktioniert und das wirklich sehr gut.

Die technischen Daten:


Verbaut ist ein 2000 mAh Akku, der in Kombination mit einem starken Elektromotor, bis zu 150 psi (also über 10 bar!) Druck aufbauen kann. Damit kann man so gut wie alle Einsatzprofile (Auto, Motorrad und eben auch Fahrräder) abdecken.
Ähnliche Akkubetriebenen Kompressoren, die es mittlerweile zuhauf gibt, können oft nur 100 psi Maximaldruck erzeugen (was aber für die meisten Alltagsszenarien durchaus genügen dürfte).

Wir haben jetzt schon etliche Reifen mit dem Xiaomi Kompressor aufgepumpt und der Kompressor weist keine Verschleißerscheinungen auf. Eine volle Akkuladung dürfte für ca. zwei annähernd leere PKW-Reifen ausreichen und je nach Fahrradreifen sind ca. sechs Ladungen drinnen. Acht (8) bar, wie ich sie oft an meinen Rennrädern fahre, sind wirklich kein Problem damit.

Beim Befüllen (Aufpumpen) eines Fahrradreifen geht natürlich keine Zeitersparnis damit einher, da ist man mit einer herkömmlichen Standpumpe selbstredend schneller am Ziel, aber wenn man mehrere Leute - eben wie jene Gäste weiter oben - spontan mit Fahrrädern ausstatten will, die längere Zeit im Keller oder Garage gestanden haben, dann kann man einfach einen Zieldruck vorgeben und der Kompressor geht nach dem Startvorgang autark seiner Arbeit nach und beendet bei Erreichen des Solldrucks auch jedes Mal brav den Pumpvorgang.

Die Zeit kann man dann mit etwas Smalltalk - oder auch Diskussionen über unnötige Gadgets -verbringen :)

Ganz pfiffig ist das Einschalten des Xiaomi Mijia Kompressors gelöst: in dem man den Schlauch aus der linksseitigen Halterung befördert, schaltet sich der Kompressor automatisch ein (und wird so auch wieder ausgeschaltet, wobei er sich nach kurzer Zeit Nichtstun aber auch wieder selbst deaktiviert, um den Akku nicht unnötig zu belasten).

Damit ist auch fast alles Wesentliche gesagt. Natürlich erzeugt der Kompressor eine gewisse Geräuschkulisse und again - für die Traditionalisten unter uns -, ja, es ist ein Gadget, das die Menschheit nicht wirklich braucht, aber ein Gadget, das sehr gut funktioniert.

Einen relativ groß voluminösen PKW Reifen möchte ich mit meinen altgedienten SKS Rennkompressoren dann nämlich doch nicht aufpumpen müssen!

Letzteres Einsatzprofil - das Aufpumpen eines Autoreifen vor der Haustüre - dürfte zwar wohl eher der Ausnahmefall sein, aber es kann eben vorkommen, dass man einmal selbst völlig unvorbereitet Hand anlegen muss und wer schon einmal innerhalb sehr kurzer Zeit zwei Nägel im Autoreifen stecken hatte, die zu Schleichern führten - wie meine Frau unlängst - der wird eine einfache Erstversorgung vor Ort womöglich zu schätzen wissen.

Workflow:


Hier noch ein kurzes YouTube-Video, das den Pumpvorgang an meinem Rennrad zeigt, damit man sich ein echtes Bild machen (gefakt ist da nichts, sondern so hat sich bei uns im Keller zugetragen :) ):


Fazit: 


Ich glaube nicht, dass ich mir diesen Akkubetriebenen Kompressor selbst gekauft hätte, denn ich nenne drei Stück, der oben erwähnten SKS-Standpumpe, die sich in einem längeren Radfahrerleben so angesammelt haben, mein Eigen.

Ich wüsste jetzt aber auch keinen Grund, weshalb ich die Annahme dieses Geschenkes - wie es mir im Tour-Forum nahelegt wurde - hätte verweigern sollen.

Über den Mobilitätsfaktor könnte man sich jetzt natürlich auch noch auslassen, denn eines ist klar, geht dem Akku unterwegs die Puste aus, dann steht man mit diesem Kompressor recht dumm da. (Fast) jede manuelle Minipumpe - sofern sie denn von guter Qualität ist - ist in der Beziehung sorgenfreier (und auch wesentlich leichter, was das Mitführgewicht betrifft).

Wir benutzen den Kompressor primär Zuhause und meine - eine Zeit lang von Plattfüßen geplagte Frau -, führt den Xiaomi Kompressor manchmal im Kofferraum mit, wenn sie längere Strecken mit dem Auto zurücklegen muss. Bezeichnenderweise hat sie seit dem keinen Nagel mehr mit ihren Reifen aufgesammelt. Falls das an diesem Kompressor liegen sollte, dann hätte er sich ja schon bewährt :)

In Kurzform, nicht immer alles so bierernst nehmen und wer jetzt immer noch meint, wir würden mit dem Dingens die CO2 Umweltbilanz massivst schädigen - ja, solche Einwände gab es -, dem sei gesagt, dass meine Rennräder allesamt noch rein mechanisch arbeiten und keine akkubetriebenen Schaltungen verbaut sind (und in unserem Haushalt auch (noch) keine E-Bikes in Betrieb sind). Leben und Leben lassen (gelle!)

Nachtrag: 


Unser Kompressor verrichtet (Stand heute 24.01.2024) immer noch seine Arbeit. Ob der Akku merklich nachgelassen hat, vermag ich jetzt nicht zu sagen. Wenn dann eher unmerklich. Ich habe aber auch schon gehört, dass der Akku nach wenigen  Jahren Nutzung schlappgemacht haben soll. 

Dies wird sich auf Dauer nicht vermeiden lassen. Auf YouTube gibt es einige HowTo-Videos. Mit etwas Bastelgeschick kann man die beiden 18650 Akkus austauschen (auch wenn das vom Hersteller nicht vorgesehen ist -> aber es ist durchaus machbar). Ich hatte unseren jetzt auch mal geöffnet, weil ich einfach neugierig war, nachdem ich eines dieser YouTube-Videos gesehen hatte. 

Das Getriebe scheint mir relativ robust zu sein und sollte der Akku seinen Alterstod sterben, dann werde ich ihn wohl austauschen und wenn das alles klappen sollte, wieder neues Leben einhauchen. Aber wie gesagt, bisher, nach gut drei Jahren sporadischer Nutzung ist das noch nicht notwendig!


HowTo Battery Replace Video auf YouTube: https://youtu.be/16XWbXewzAg?si=uDvJJZ9eDq4gGeN9


Weiterführende Links und Adressen:


Reviews:

https://www.chinahandys.net/xiaomi-luftpumpe/
(ein etwas mehr technisch geprägtes Review)

Bezugsquellen:
(in China vor Ort wird der Kompressor zum Teil für ca. 25-30 € angeboten, was natürlich ein sehr guter Preis ist, bei dem man leichter schwach werden könnte -> bei den internationalen Warenhäusern ist der Kompressor wesentlich teurer, was womöglich hilft, bei diesem Gadget gar nicht erst in Versuchung zu geraten)

https://amzn.to/3vOutty

Danke fürs Lesen, zur Belohnung gibt's mal wieder etwas gute Musik zum Entspannen (übrigens auch Made in Asia -:) ).


1 Kommentar:

Michel hat gesagt…

Der Handkompressor ist ein absolutes Hammerteil, es ist jetzt der zweite den ich bestelle, da ich mit dem Gerät sehr zufrieden bin. Das zweite ist als Geschenk gedacht. Ich habe mit einer Akkuladung bei meinem Auto, zwei Fahrrädern, einem Fahrrad-Anhänger und zwei Kinderfahrrädern die Luft nachgefüllt und der Akku ist immer noch halb voll. Das Prinzip ist denkbar einfach entweder man nimmt eine Voreinstellung (Auto, Fahrrad,...) oder man stellt den Druck individuell ein. An den Reifen anschließen und starten. Der Kompressor füllt nun automatisch und stoppt selbstständig beim gewählten Druck. Endlich nicht mehr dieses lästige auffüllen an der Tanke. In der Tasche ist alles sicher in einer Schaumstoffhalterungen gesichert, alle Ventile die man braucht sind auch dabei. Ein kleines Gadgets ist auch dabei in Form einer Taschenlampe die im Akku integriert ist.