Eine Portierung auf Macintosh oder Linux-Systeme käme einer kompletten Neuentwicklung gleich und wäre von mir alleine nicht zu stemmen (auch oder gerade was den Support betrifft -> letzteres wird bei solchen Sachverhalten gerne mal unter den Teppich gekehrt).
Ob und inwiefern es für User alternativer Betriebssysteme Sinn macht, die TrainingLab Pro in einer virtuellen Maschine zu betreiben, das vermag ich nicht zu beurteilen. Dennoch gibt es einige User - mich inbegriffen - die die TrainingLab Pro (auch) in einer virtuellen Maschine betreiben.
Daher will ich an dieser Stelle eine Kurzanleitung vorstellen, die die nötigen Schritte abbildet, die nötig sind, um die TrainingLab Pro (gilt natürlich viele andere Windows Anwendungen auch) in einer virtuellen Maschine unter einem Windows-System zu betreiben.
Das hier Beschriebene lässt sich also auch für andere Windows-Programme runterbrechen: letztlich verkörpert eine virtuelle Maschine - im hier beschriebenen Szenario - ja ein komplettes (Windows)-System.
Ich nutze für diese Illustration Virtualbox als Virtualisierungssoftware, der VMWare Player funktioniert auch recht gut und ist m.E. sogar noch ein bisschen performanter (ist aber nur für den privaten Gebrauch kostenlos nutzbar).
Andere VM Umgebungen wurden von mir nicht getestet.
Installation der Virtualisierungssoftware
Das ist der einfachste Part. Einfach das Setup des VM-Systems herunterladen und dieses ausführen/installieren (siehe weiter unten aufgeführte URLs bzgl. offizieller Bezugsquellen).
OS in der virtuellen Maschine aufsetzen und installieren
Die Beschreibung der Windows-Installation würde hier den Rahmen sprengen, zumal es letztlich - sofern eine virtuelle Maschine neu aufgesetzt wird und ein Windows-System neu installiert werden soll/muss - auf eine ganz profane Windows-Installation hinausläuft: Windows-Setup-DVD einlegen (oder ein entsprechendes *.ISO Image) und den Windows-Installationsprozess innerhalb der VM starten.
Daher kürze ich das an dieser Stelle ab und verweise auf einige Artikel, in denen die Inbetriebnahme einer bereits fertigen Windows XP-Umgebung, die von Microsoft (immer noch) zum Download angeboten wird, detailliert beschrieben wird:
- Windows XP kostenlos herunterladen und in Virtual Box nutze
(wirklich sehr guter Artikel des PC Magazin, der alle Einzelheiten dokumentiert und ein paar Tweaks benennt, die ich mich an dieser Stelle nicht zu beschreiben getraut hätte) - Windows 10: XP-Mode installieren - so geht's
(Artikel des Chip Magazin: auch hier wird beschrieben, wie man ein bereits vorhandenes Windows XP Image (*.vhd Datei) in einer virtuellen Maschine aufsetzen kann)
Im Grunde genommen kann zur Ausführung der TrainingLab Pro jedes Windows Desktop System ab Windows-XP verwendet werden. Windows XP bietet sich hierfür an, da es schon fertig konfiguriert von Microsoft bezogen werden kann und die aktuelle TrainingLab Pro unter Windows XP - mit Ausnahme der Einbindung einiger Social Media Dienste - immer noch sehr gut funktioniert und vor allem in einer virtuellen Maschine sehr ressourcenschonend betrieben werden kann. Selbst durchschnittliche PCs sollten das stemmen können, wenngleich eine virtuelle Maschine immer etwas PS unter der Haube benötigt.
Sofern das Windows XP System innerhalb einer VM betrieben wird, dürfte ein damit einhergehendes Sicherheitsrisiko m.E. auch zu vernachlässigen sein -> aber again, es kann jedes von der VM unterstützte Windows OS >= Windows XP genutzt werden (aus diversen Gründen wurde die TrainingLab Pro - Stand Mitte 2018, Vers. 7.40 - von mir immer noch weitestgehend Windows XP kompatibel gehalten).
Installation/Einrichtung der TrainingLab Pro
Einfach die virtuelle Maschine starten und warten bis das virtuelle Windows System hochgefahren ist. Im nächsten Schritt das TrainingLab Pro Setup ausführen und voilà, die TrainingLab Pro ist ab sofort nutzbar.
Das Prozedere hat damals mein Kollege Alex genauer beschrieben, hier der Installationsleitfaden. Das jeweils aktuellste TrainingLab Pro Setup kann übrigens hier bezogen werden.
Auf eine Besonderheit möchte ich an dieser Stelle dennoch verweisen: bei meinen letzten Tests bzw. beim Verfassen dieses Blog-Beitrags bin ich unter einem neu aufgesetzten virtuellen Windows XP System auf das Phänomen gestoßen, dass bei einigen von der TrainingLab Pro genutzten Katen in den GPS Ansichten leere Kacheln angezeigt wurden. In dem Fall kann das Aktivieren einer neuen Option (erst ab TrainingLab Pro 7.40 implementiert) Abhilfe schaffen:
Einstellungen (Tweaks) TrainingLab Pro:
GRUNDSTELLUNGEN -> (Registerseite) PLUGINS -> MAP PROVIDER PLUGINS: Leaflet Maps Plugin: dort die neue Option Force IE 10 comp. mode aktivieren
Ob diese Option auf eurem virtuellem Windows System überhaupt nötig ist, vermag ich nicht zu sagen -> einfach Ausprobieren, sollten in den Kartenansichten leere Karten-Tiles zu sehen sein und das virtuelle Windows Zugriff aufs Internet haben, dann konnte ich bei meinen Testumgebungen den Kartenansichten mit diesem Tweak auf die Sprünge helfen. Möglicherweise macht diese neue Option auch bei nativen Windows-Systemen Sinn, wenn es mit den Kartenkacheln Probleme gibt (I don't know...).
TrainingLab Pro in der virtuellen Maschine
Auf aktuellen PC Systemen läuft die TrainingLab Pro dann auch sehr smooth in der virtuellen Maschine. Selbst in einem virtualisierten Windows 10 System, wobei der Host-PC, auf dem die virtuelle Maschine bzw. die Virtualisierungssoftware läuft, dann aber schon etwas potenter sein sollte (anderenfalls müsste man sich doch mit einem etwas stockendem System arrangieren).
Auch würde ich in diesem Fall den VMWare Player vorziehen, da dieser gegenüber der VirtualBox Umgebung doch etwas performanter ist. Generell läuft Windows 10 aber auch auf bzw. in der VirtualBox Umgebung.
Ein einfaches Windows XP System läuft aber - wie weiter oben bereits erwähnt - sehr gut und vorallem auch ressourcenschonend (und sollte obendrein günstig zu beziehen sein).
Geräteunterstützung
Da die virtuellen Maschinen mittlerweile in der Regel auch auf externe Hardware (USB-Geräte, MassStorage-Devices, etc.) zugreifen kann, da diese Geräte bei Bedarf durchgeschleift werden, sollte der Zugriff auf viele Geräte(speicher) somit kein Problem darstellen (in den Anfängen dieser VMs war das zum Teil noch etwas schwieriger).
Da die virtuellen Maschinen mittlerweile in der Regel auch auf externe Hardware (USB-Geräte, MassStorage-Devices, etc.) zugreifen kann, da diese Geräte bei Bedarf durchgeschleift werden, sollte der Zugriff auf viele Geräte(speicher) somit kein Problem darstellen (in den Anfängen dieser VMs war das zum Teil noch etwas schwieriger).
Auf diesem Screenshot ist der dateibasierte Zugriff auf einen Enhanced Lezyne Micro C Bike Computer zu sehen -> das Gerät wurde als USB MassStorage Device durchgeschleift und kann daher innerhalb der virtuellen Maschine genutzt werden.
Selbst relativ antiquierte Hardware, die auf ein proprietäres Übertragungsprotokoll drahtlos via ANT+ Dongle aufsetzt, wie dieser Garmin Forerunner 50 (übrigens mehr oder weniger baugleich mit der MIXPro) kann sowohl unter der VirtualBox als auch VMWare Windows XP Umgebung problemos ausgelesen werden (wenn man von dem etwas kruden FirstTime Pairing dieser Geräte absieht -> bitte ggfs. Manual dieser Geräte kontaktieren). Allerdings muss der spezifische ANT USB Stick Treiber manuell installiert werden, sonst kann auf den ANT Dongle, der ersten Generation, nicht zugegriffen werden (siehe auch meine entsprechenden Ausführungen in der TrainingLab Pro Autoren FAQ).
Und auch dieses - mittlerweile aber etwas in die Jahre gekommene - Wunderwerk der Laufkappen Technik, kann über die TrainingLab Pro in einer virtuellen Maschine ausgelesen werden. Allerdings muss der entsprechende Treiber auch in diesem Fall installiert werden (sollte über die automatische Windows Treibersuche gefunden und installiert werden können).
Fairerweise will ich anmerken, dass ich das alles nur unter einem Windows Host System getestet habe (also die Virtualisierungssoftware lief ihrerseits auf einem Windows 10 System).
Ich kann daher nicht garantieren, dass eine virtuelle Maschinen in einem Linux oder Mac OS Umfeld problemlos auf die Geräte zugreifen kann.
So, ich hoffe mit diesen Ausführungen dem ein oder andere User etwas geholfen zu haben. Das Aufsetzen einer virtuellen Maschine ist heutzutage keine Raketentechnik mehr und etwas Spieltrieb vorausgesetzt, kann diese Sache sogar recht spaßig sein :-)
Weiterführende Links:
- VirtualBox.org
- Virtualbox Extension Pack
- VMWare.com
- VMware Player (Workstation)
(Download bei Chip.de) - Windows XP kostenlos herunterladen und in Virtual Box nutze
(wirklich sehr guter Artikel des PC Magazin, der alle Einzelheiten dokumentiert) - Windows 10: XP-Mode installieren - so geht's
(Artikel des Chip Magazin: auch hier wird beschrieben, wie man ein bereits vorhandenes Windows XP Image (*.vhd Datei) in einer virtuellen Maschine aufsetzen kann)
Danke fürs Lesen.
To be continued.
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